Field Target

Was ist Field Target ("FT") eigentlich ?

Nun ja, da es bereits einige Abhandlungen dazu gibt, be-schränke ich mich auf das Wesentliche. Es geht beim FT darum, mit einem Luftgewehr samt Zielfernrohr innerhalb von 120 Sekunden mit zwei Schüssen zwei Ziele zu treffen, die innerhalb einer Schießbahn ("lane") in einer dem Schützen unbekannten Entfernung von 9 bis 25 Meter bzw. 9 bis 50 Meter aufgestellt sind. Auf jedes Ziel darf nur ein Schuss abgegeben werden.  Innerhalb eines Parcours werden 20 bis 25 lanes eingerichtet, so dass auf insgesamt 40 bis 50 Ziele zu treffen sind. Dabei sitzt der Schütze in der Regel auf einem Sitzkissen auf dem Boden und legt den Vorderschaft seines Luftgewehres auf sein Knie oder Armbeuge auf. Bis zu 10 % der Ziele eines Parcours sind im stehend oder kniend Anschlag zu absolvieren, was eine besondere Heraus-forderung darstellt.

Bevor das Ziel beschossen wird, muss der Schütze zunächst die Entfernung des Ziels möglichst auf einen Meter genau bestimmen, da das Geschoss aus einem Luftgewehr nach eine im Vergleich zu Pulver betriebenen Geschossen auf 25 bzw. 50 Metern Wegstrecke eine stark gekrümmte Flugbahn fliegt. Daher ist eine entsprechend der jeweiligen Entfernung unter-schiedliche Anpassung der Visierung notwendig, die entweder durch entsprechendes Anhalten des Fadenkreuzes (je weiter das Ziel entfernt ist, desto höher) oder durch Verstellung der Sichtlinie mittels der an dem Zielfernrohr befindlichen Höhen-verstellung (rastbare Klickverstellung am Höhenturm) vorge-nommen wird.

Die Entfernung des Ziels wird ermittelt, indem das Zielfernrohr in der höchsten Vergrößerung auf das Ziel fokussiert wird und dann die Entfernung am Zielfernrohr abgelesen wird.

Es gibt beim FT in Deutschland fünf unterschiedliche Klassen, in denen die Schützen anhand der verwendeten Luftgewehre eingeteilt werden. Weiteres Unterscheidungskriterium ist, ob es sich bei dem verwendeten Luftgewehr um eine ab 18 Jahren frei erhältliche "F-Waffe" mit maximal 7,5 Joule Mün-dungsenergie (Klassen 3 bis 5) oder um ein Exemplar mit bis zu 16,3 Joule Mündungsenergie (Klassen 1 und 2) handelt, für dessen Erwerb eine gelbe Sport-Waffenbesitzkarte (WBK) erforderlich und deren Benutzung nur innerhalb einer offiziellen Schiessstätte oder im Schützenverein erlaubt ist.

In finanzieller Hinsicht ist FT nicht teuer. Ein gebrauchtes Luft-gewehr für die Klasse 5 kostet etwa 180,00 EUR, ein gut geeig-netes Zielfernrohr gibt es neu ab 230,00 EUR. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Equipment für mehrere tausend Euro sind - besonders in Klasse 1 - keine Seltenheit.

Die eigentliche Schwierigkeit beim FT besteht vielmehr darin, in der Nähe seines Wohnortes überhaupt eine Möglichkeit zu finden, mit einem F-Luftgewehr auf 25 Meter zu trainieren, also damit schiessen zu dürfen. Daher ist das eigentlich Teure beim FT die zeitliche und finanzielle Bewältigung der anfallenden Fahrtstrecken zum regelmäßigen Training und zu den Wett-kämpfen, oft über 100 km einfache Wegstrecke.

In Südhessen bieten sich zum regelmäßigen Training die Gemeinschaften in Wiesloch und in Philippsburg an, die vom Rhein-Main Gebiet in etwa 1 Stunde Fahrt mit dem Pkw zu erreichen sind.

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